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Was ist Legasthenie?
Kurzfassung:
Der heutige Wissensstand zum Thema Legasthenie lässt sich in Kürze wie folgt zusammenfassen:
1.Viele Faktoren spielen eine Rolle beim Entstehen einer Legasthenie. Es gibt eigentlich nicht die Legasthenie sondern viele Legasthenien, die bei jedem Menschen individuell unterschiedlich verursacht sind.
2.Aufgrund von Vererbung oder durch Probleme bei der Geburt liegen kleinste Hirnfunktionsstörungen vor. Diese führen dazu, dass man bei der Verarbeitung von Sprachreizen im Gehirn nicht die „Datenautobahn“ zur Verfügung hat, sondern den mühsamen Weg über die „Landstraßen“ fahren muss. Damit geht die hohe Anstrengung einher und gleichzeitig die schlechteren Leistungen.
Daher ist eine Legasthenie auch nicht heilbar, sondern kann nur durch gute schulische und evtl. außerschulische Betreuung so weit unterstützt werden, dass der „Weg über die Landstraßen“ optimiert wird.Falls zusätzliche Belastungen vorliegen, wie zum Beispiel im Bereich Hören und Sehen, wirken diese sich verständlicherweise deutlich stärker aus als bei anderen Menschen.
Das Hören (besser: die phonologische Bewusstheit) hat hier eine besonders starke Bedeutung. Jede Einschränkung in diesem Bereich wirkt sich bereits beim Erwerb der Sprache in den ersten Lebensjahren aus. Wenn es dann in der Schule um das Erlernen der Schriftsprache geht, sind Probleme vorprogrammiert. Verschiedenste Therapieansätze widmen sich der zentralen auditiven Reizverarbeitung.Ähnlich ist es mit dem Sehen. Eine optimale Unterstützung visueller Funktionen kann vor allem beim Lesen helfen, bei der schnellen Erfassung von Text und der Auge-Hand-Koordination. Auch hier werden verschiedene Ansätze verfolgt, Sehfunktionen sehr gründlich zu prüfen und ggf. mit speziellen Brillen oder Trainingsverfahren zu korrigieren.